Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

05. März 2020

Bewegung auf sicheren Schulwegen

Postulat von Karin Niedermann und Angelika Zarotti

Der Stadtrat wird eingeladen zu prüfen, [wie Uster das Zurücklegen des Schulwegs zu Fuss und/oder per Velo vermehrt fördern kann, bei gleichzeitigem Gewährleisten eines sicheren Schulwegs. Insbesondere soll überprüft werden, mit welchen Alternativen die aktuell aus Distanz- oder Sicherheitsgründen durchgeführten Bustransporte für Primarschülerinnen und -schüler, ersetzt werden können. 

Begründung

Der Schulweg ist ein Thema in einem besonderen Spannungsfeld: Einerseits sollen die Kindergartenkinder und Schülerinnen und Schüler den Schulweg möglichst selbständig machen, zu Fuss und später per Velo. Sie sollen den Schulweg als Momente erleben wo Abenteuer und Entdeckungen möglich sind, wo Freundschaften gepflegt – und auch mal eine Streiterei ausgetragen – werden können. Der Schulweg ist also ein Ort des motorischen, sozialen und persönlichen Lernens und Wachsens.

Andererseits muss natürlich die Schulwegsicherheit gewährleistet sein, auch ohne elterliche Begleitung oder gar Elterntaxis. Zurzeit werden für Kinder, die besonders lange oder besonders schwierige Schulwege haben, durch die Primarschule Bustransporte organisiert. Das wiederum nimmt den Kindern die oben dargelegten Vorteile eines selbständig zurückgelegten Schulwegs und ist insbesondere auch aus gesundheitlichen Überlegungen fragwürdig. Internationale Empfehlungen postulieren für Kinder und Jugendliche mindestens eine Stunde Bewegung pro Tag. Gemäss der 2016 präsentierten SOPHYA (Swiss children’s Objectively measured Physical Activity) Studie schneiden Kinder in der Schweiz im europäischen Vergleich schlechter ab; rund 1/3 der gemessenen 6-16-jährigen Kinder erreichte die empfohlene Mindestmenge von 1 Stunde pro Tag Bewegung nicht; ihre körperliche Aktivität nahm mit jedem Lebensjahr ab, während die sitzend verbrachte Zeit entsprechend zunahm. Positiv stachen Kinder hervor, die in einem Sportverein waren oder Velo fuhren. Auch ist Bewegung in der Kindheit DER Prädiktor für gesundheitswirksame Bewegung im Erwachsenenalter. Nebst den Eltern ist hier auch die Schule in der Pflicht.

Es stellt sich also die Frage, wie Uster das Zurücklegen des Schulwegs zu Fuss und/oder per Velo vermehrt fördern kann, gleichzeitig aber einen sicheren Schulweg gewährleistet. Dabei sollen Insbesondere auch etablierte und bewährte Aktivitäten wie z.B. Pedibus oder Lotsendienste (durch ältere Schüler/innen) geprüft werden.

Das ist auch ganz im Sinn von «Uster steigt um»: infrastrukturelle und organisatorische Bedingungen auf den Schulwegen in Uster sollen so sein, dass auf Bustransporte oder Elterntaxis aus Sicherheits- oder Distanzgründen für Kinder verzichtet werden kann zugunsten von Bewegung zu Fuss oder per Velo.

Last but not least interessiert uns zudem zu erfahren, unter welchen Bedingungen Primarschülerinnen und -schüler schon früher als in der 5. Klasse mit dem Velo zur Schule fahren könnten.

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