100 Jahre SP Uster: Erfolgreicher Start ins Jubiläumsprogramm

100 Jahre SP Uster

Mit einer Stadtwanderung auf den Spuren der Industriegeschichte in Oberuster, einer szenische Lesung zur Geschichte des Sonnen-Saals als politischer Ort sowie ein Rundgang, der die Entwicklung der Institutionen an der Ustermer Gesundheitsmeile aufzeigte, startete die SP Uster am Samstag das Programm zu ihrem 100 Jahr-Jubiläum. Mit Erfolg: Die drei Anlässe verzeichneten total rund 100 Teilnehmende, die einen reichen Schatz an Informationen und Eindrücken mit nach Hause nehmen konnten.

Um 9.30 Uhr startete in Oberuster der Rundgang «Arbeits- und Wohnverhältnisse in Oberuster von 1800 bis heute». Unter der kundigen Führung des Historikers H.C. Daeniker führte der Weg von der Linde über das Hägetstal ins Trümpler-Areal, wo 1832 der berühmte Maschinensturm «Uster Brand» stattfand. Danach ging es zurück via Bachgasse zur ehemaligen Seidenspinnerei Siegrist und weiter an der Arbeitersiedlung «Isebähnli» und dem ehemaligen Meitliheim vorbei ins Zentrum von Oberuster. H.C. Daeniker gelang es dabei, die Zeit des stark industrialisierten Oberusters mit Geschichten über damaligen Arbeits- und Wohnverhältnisse anschaulich aufleben zu lassen.

Im Anschluss daran wurde im Sonnen-Saal des Restaurant Poseidon ein «Büezer-Zmittag» mit Kartoffelsalat, Cervelat, Käse und Speck serviert. Danach erzählte der Autor Felix Müller interessante Episoden aus der Geschicht der Sonne, die über mehr als zwei Jahrhunderte ein Brennpunkt für Geselligkeit und Politik war und es bis heute ist: Mit politischen Vorträgen und Tanzabenden, als Treffpunkt für Handwerker auf der Walz oder, vor allem nach dem 2. Weltkrieg, als wichtiges Zentrum für italienische MigrantInnen. Begleitet wurde Felix Müller dabei von den beiden SchauspielerInnen Eveline Ratering und Ingo Ospelt, die Passagen aus Zeitungartikeln, Protokollen oder Briefen vortrugen.

Am Nachmittag schliesslich besuchten die Teilnehmenden unter der Leitung der Gesundheitsfachfrau Julia Amherd die «Gesundheitsmeile», wo der Wagerenhof, die Heime Im Grund sowie das Spital Uster beheimatet sind. Sie wurden dabei von Vertreterinnen der drei Institutionen über die Geschichte ihrer Häuser informiert, wobei auch der gesellschaftliche Wandel bezüglich Behinderten, Alten und Kranken sichtbar wurde. So trug der Wagerenhof etwa bei seiner Gründung 1904 den heute undenkbaren Namen «Heim für idiotische Kinder». Der Abschluss bildete ein Apéro und die Vorstellung neuerer sozialer Angebote, wie etwa die Nachbarschaftshilfe KISS, welche auf der Basis von Zeitgutschriften organisiert wird.

Im folgenden ein paar Impressionen, fotografiert von Stefan Feldmann.

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