Gemeinderatssitzung: Veloabstellplätze müssen erhalten bleiben

Stadthaus Uster

An seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Uster mit der Überweisung einer Motion dem Stadtrat einen klaren Auftrag erteilt: Die Anzahl der Veloabstellplätze bei der Velostation «Ost» muss erhalten bleiben. Der Stadtrat wollte die Anzahl der Velobabstellplätze der heute oft übervollen Veloanlage um 100 Plätze reduziern. Schlicht inakzeptabel, erklärte SP-Gemeinderätin Karin Niedermann, die Erstunterzeichnerin des Vorstosses. Nun muss der Stadtrat innert sechs Monaten einen Vorschlag präsentieren, wie die Plätze erhalten werden können.

Wer in Uster sein Fahrrad am Bahnhof Uster abstellen will, hat bei der Velostation «Ost» ein Problem: Es hat fast immer zu wenig Plätze, jeder freie Zwischenraum wird durch wildparkierte Velos verstellt. Deshalb war und ist es unverständlich, dass der Stadtrat ausgerechnet hier 100 Plätze abbauen wollte. Die Begründung für das Vorhaben: Die Perrons des Bahnhofs müssen erhöht werden, damit sie behindertengerecht sind. Und deshalb müsse die erste Reihe der Veloabstellplätze, die am nächsten bei den Gleisen ist, entfernt werden.

Eine untaugliche Idee, fand nun aber eine Mehrheit des Gemeinderates und hat mit 19:15 Stimmen eine Motion von SP-Gemeinderätin Karin Niedermann überwiesen. Dass die Perronerhöhung nötig sei, bestritt die Erstunterzeichnerin keineswegs, aber: «Der Stadtrat macht es sich zu einfach, wenn er keinen Ersatz schaffen will bzw. sagt, die Leute sollen ihr Velo halt im Westen abstellen, wo es genügend Plätze habe.» Das sei völlig unrealistisch und der Stadtrat hätte besser daran getan, andere Optionen zu prüfen. Da er dies nicht von sich aus gemacht habe, müsse man ihm nun halt mit dieser Motion den Auftrag dazu erteilen. 

Wie der Abbau kompensiert werden kann, lässt die Motion dabei bewusst offen. Grundsätzlich ist eine Verschiebung in Richtung Bankstrasse denkbar, aber auch Ideen wie eine doppelstöckige Anlage sollen geprüft werden. FDP-Stadtrat Thomas Kübler argumentierte gegen die Überweisung und meinte, mit einer besseren Bewirtschaftung könne die Kapazität des Veloparks erhöht und somit der Wegfall kompensiert werden. Doch die Mehrheit des Gemeinderates sah dies entschieden anders. Durch die Überweisung wird der Stadtrat nun nochmals über die Bücher müssen: Innert sechs Monaten muss er dem Gemeinderat Vorschläge präsentieren. 

Der Gemeinderat hat weiter mit 23:10 Stimmen einem Kredit für die Bildungs- und Berufsintegrationsangebote der Flüchtlingskoordination zugestimmt. «Das Ziel ist es, Flüchtlinge so schnell wie möglich in den Arbeitsalltag zu integrieren», erklärte SP-Stadträtin Barbara Thalmann. Durch das engmaschige Begleiten entstünden zwar kurzfristig mehr Kosten, das zahle sich aber mittel- und langfristig dank geringerer Sozialhilfekosten wieder aus. Dies überzeugte den Rat bis ins bürgerliche Lager: Einzig die SVP-Fraktion stimmte am Ende gegen den Kreditantrag.

Weiter hat der Gemeinderat:

  • Einstimmig die vom Stadtrat beantragten Nachtragskredite für das Jahr 2017 genehmigt.
  • Einstimmig einem Kredit für Dienstleistungen der Pro Senectute Kanton Zürich zugestimmt.
  • Mit 29:6 Stimmen einen Ergänzungsbericht zu einem Postulat von SP-Gemeinderat Balthasar Thalmann betreffend Musikschule im Herzen von Uster angenommen.
  • Mit 32:3 Stimmen einen Abbauvertrag für den Kiesabbau in Freudwil genehmigt.
  • Mit 28:6 Stimmen den Stimmberechtigten die Ablehnung der Wald-Initiative empfohlen.

Zurück