Gemeinderatssitzung: Stadtrat muss bezüglich Musikschule nachbessern

Stadthaus Uster

Mit nur vier Traktanden war die jüngste Sitzung des Gemeinderates eine nicht allzu stark befrachtete. Und so richtig zu reden gaben vor allem zwei Geschäfte: Zum einen die Antwort des Stadtrates auf ein Postulat bezüglich dem künftigen Standort der Musikschule. Hier muss der Stadtrat auf Geheiss des Parlamentes nochmals nachbessern. Zum anderen passierte das bereits nachgebesserte Projekt «Herzkern» im zweiten Anlauf doch noch. 

Dass die Musikschule Uster-Greifensee seit Jahren mit Platzproblemen kämpft, ist hinlänglich bekannt. Aus diesem Grund reichte SP-Gemeinderat Balthasar Thalmann Anfang 2015 ein Postulat ein, in dem der Stadtrat gebeten wurde, zu prüfen, ob die MSUG auf dem Zeughausareal, wo das neue Kulturzentrum gebaut werden wird, ebenfalls eine neue Heimat finden könnte.

Der Stadtrat liess sich mit der Beantwortung ungewöhnlich viel Zeit, gleich zweimal musste die Frist zur Beantwortung des Vorstosses durch den Gemeinderat verlängert werden. Umso enttäuschender war dann die Tatsache, dass sich der Stadtrat in seinem Bericht ans Parlament nicht wirklich klar zur Option Zeughausareal äussern wollte. Zwar listete die Exekutive viele Pro-Argumente für diesen Standort auf, will dann aber die Musikschule doch am bisherigen Standort an der Apothekerstrasse belassen und im nahen Dorfschulhaus mehr Raum für die MSUG schaffen.

Eine seltsame Argumentation, konstatierte Balthasar Thalmann als Postulant: Den Aussagen des Stadtrates mangele es an einer klaren Haltung. Allenfalls habe dies auch damit zu tun, dass gleich drei Abteilungen in die Erarbeitung des Berichts eingebunden gewesen seien, die sich aber scheinbar nicht genügend ausgetauscht hätten. Auch sei etwas schleierhaft, wie im Dorfschulhaus angesichts des Wachstums der Stadt Uster plötzlich Schulraum freigemacht werden könne. Deshalb, so Thalmann, gebe es nur eines: Zurück an den Absender, damit dieser nachbessern könne. Das sah am Ende auch der Rat so und verlangte mit 18:14 Stimmen einen Ergänzungsbericht.

Das zweite schwergewichtige Geschäft, war der Antrag des Stadtrates zum Projekt «Herzkern». Mit diesem wollen die Stadt und die Ustermer Wirtschafts- und Gewerbevereine das Stadtzentrum attraktiver machen. Ein erster Anlauf war im Parlament allerdings gescheitert, da die Mehrheit des Gemeinderates darin eine Subvention von Verkaufsaktionen des Gewerbes sah. Nach dieser Niederlage gingen Stadt und Gewerbe nochmals über die Bücher und haben das Gewicht nun «weg vom Marketing, hin zu mehr Zentrumsbelebung» verschoben. Und unter diesen neuen Vorzeichen, war der Gemeinderat nun bereit, dem Projekt eine Chance zu geben. Der Kredit von 400'000 Franken für vier Jahre wurde vom Gemeinderat mit 27:2 Stimmen gutgeheissen. Die SP-Fraktion war dabei nicht ganz geschlossen: Die beiden Gegenstimmen stammten aus ihren Reihen.

Weiter hat der Gemeinderat:

  • Einstimmig die Bauabrechnung für die Räumlichkeiten für die Tagesstrukturen der Schulanlage Gschwader genehmigt.
  • Mit 15:14 Stimmen eine Motion «Fair Trade Town Uster» der Grünen an den Stadtrat überwiesen.

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