«Dass in Uster Stadt und Land zusammentreffen, ist eine Bereicherung»

Angelika Zarotti

Aktuell werden Unterschriften für eine Initiative gesammelt, mit dem Ziel, Nänikon und Werrikon von Uster zu lösen und mit Greifensee zu fusionieren. In eine andere Richtung gehen will ein Postulat, das von sieben Parteien eingereicht hat: Es verlangt vom Stadtrat, dass er die Vor- und Nachteile einer Fusion von Uster und Greifensee prüfen soll. Schon heute erfülle die Uster für Greifensee viele Aufgaben, sagte SP-Fraktionspräsidentin Angelika Zarotti: «Da ist das Nachdenken über eine Fusion folgerichtig der nächste Schritt.»

Das Postulat steht, das haben wir bereits gehört, im Zusammenhang mit einer Initiative, die ein Anschluss der beiden Ustermer Aussenwachten Nänikon und Werrikon an Greifensee will. Aus isolierter Sicht von Nänikon mag diese Initiative eine gewisse Logik haben: Sozialräumlich ist man mit Greifensee verbunden und die Sekundarschülerinnen und -schüler gehen in eine gemeinsame Oberstufe.

Wenn man den Blick aber weitet, so sieht man, dass Uster bei einer Ab­spaltung viel zu verlieren hätte, materiell – Stichwort: Arbeitsplatzgebiet – aber auch ideell.  Nänikon bildet mit anderen Weilern einen wertvollen Kranz um unsere Stadt. Dass in Uster Stadt und Land zusammentreffen, ist eine Bereicherung. Nänikon ist für uns von der SP deshalb ein wertvoller Teil unserer Stadt – das wollen wir erhalten.

Kommt hinzu, dass die Forderung der Initiative völlig konträr zu den aktuellen Entwicklungen läuft. In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Gemeinden im Kanton Zürich von 171 auf 160 gesunken. Die Tendenz geht in Richtung grössere Einheiten und nicht kleinere. Auch weil viele Aufgaben heute nicht mehr von einer Gemeinde alleine getragen werden können. Im Verhältnis von Uster und Greifensee ist das auch so: Die Stadt Uster übernimmt für die Gemeinde Greifensee schon heute viele Aufgaben. Deshalb ist der nächste Schritt eigentlich folgerichtig: Es ist das Nachdenken über eine Fusion.

Die einen von Ihnen mögen sich vielleicht noch daran erinnern, dass die reformierte Kirche Greifensee auch einst zu Uster gehörte, bevor man sich trennte. Heute gibt es wieder Bestrebungen beide Kirchgemeinden zusammen zu führen. Auch hier: Die Tendenz geht in die andere Richtung.

Und auch das Problem mit der Oberstufe liesse sich mit einer Fusion wohl schneller lösen, als mit einer Abtrennung. Mit Fusionen hat man im Kanton Zürich in den letzten Jahren viele Erfahrungen sammeln können, davon könnte man profitieren. Die letzte Abtrennung liegt hingegen fast 150 Jahre zurück, als sich 1879 Truttikon von Trüllikon löste. Einen solchen Prozess müsste man erst ganz neu erfinden. Wir überweisen das Postulat.

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